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Mittwoch, 28. August 2013

Paul Thomas Anderson - Eine Werkschau

2 Kommentare:
 
Ok, Jungs und Mädels, ihr habt jetzt genau 3 Möglichkeiten:

  1. Ihr seid filmbegeistert und lest jetzt direkt weiter, yay
  2. Ihr seid nicht filmbegeistert, seid aber für alles offen, dann dürft ihr auch lesen
  3. Die Putzenfraueninsel und die Fast and the Furious Filme sind eure absoluten Favorites? Michael Bay ist ein absoluter Regie-Gott für euch? Till Schweiger würdet ihr am liebsten heiraten oder für ihn die sexuelle Gesinnung ändern? Dann verlasst bitte diesen Blog, ich sag's euch auch gerne so wie's ist ins Gesicht: Ich mag euch ganz einfach nicht. Jaja, von so einem "Kultur-Bullshit" kann man doch nicht auf den Charakter schließen sagt ihr, aber hey, ihr sprecht mit einem Kulturwissenschaftler, was erwartet ihr? Ihr würdet doch sogar zu Anarchie nein sagen, ihr alten Rebellen.
Da ihr doch tatsächlich weiter lest, muss ich davon ausgehen, dass ihr das Auswahlverfahren überstanden habt. Herzlichen Glückwunsch, euch hab ich eh am liebsten. Jetzt aber zum eigentlichen Thema und das ist nicht leicht abzudecken. Haltet eure Kinder, Tk-Pizzen und Hühnerkäfige fest, es geht schlicht um den größten Regisseur unser Zeit:


Paul Thomas Anderson - Eine Werkschau



Paul Thomas Anderson wurde 1970 in Studio City, Kalifornien geboren. Wie passend. Als Sohn eines Synchronsprechers und Schauspielers kam PTA bereits früh mit dem Medium Film in Berührung, sein Vater Ernie schenkte ihm mit 12 Jahren die erste Kamera. PTA schmiss nach 2 Tagen Filmstudium in New York, gewann im Glücksspiel mit dem Geld seiner Freundin und bekam 10.000$ von seinem Vater. Aus dem Geld wurde ein Kurzfilm, der Tor und Tür öffnen würde und Cigarettes & Coffee hieß. Danach gings so richtig los: Last Exit Reno, Boogie Nights, Magnolia, Punch-Drunk Love, There will be Blood und zuletzt The Master. Was für eine Filmografie. Extrem langweilig wäre jetzt alle Filme durchzugehen, darum mache ich das jetzt auch.

Last Exit Reno:


Neben The Master der einzige Film von PTA, der von mir noch nicht gesichtet wurde, habe gerne solche Sicht-Lücken in der Filmographie eines Regisseur. Zu diesem seltsamen Tick vielleicht an anderer Stelle mehr. Wenn ich den Film gesehen habe gibt es einen Nachtrag, versprochen.


Boogie Nights:


Boogie Nights ist Paul Thomas Adersons großer Durchbruch geworden, bereits 1988 nahm er die Story rund um die fiktive Pornolegende Dirk Diggler auf Video auf, brachte sie dann aber mit Boogie Nights 1997 schlussendlich auf die große Leinwand. Der Cast ist unglaublich, wie er den zu der damaligen Zeit zusammengebracht hat, ist schlichtweg beeindruckend. Mark Wahlberg, William H. Macy, Philip Seymour Hoffman, John C. Reilly und Burt Reynolds spielen alle in dem familiären Film über die Pornobranche der Siebziger und Achtziger mit. Familiär trifft es da richtig gut, in dem fast dreistündigen Zeitporträt werden denkende und fühlende Menschen charakterisiert, es gibt kaum schwarz/weiß, die gängigen Cliches über die verruchte Branche werden zwar teilweise abgeholt, aber auch aus anderen Perspektiven betrachtet und das macht diesen Film so toll. Reynolds Charakter Jack Horner ist wie ein Vater für den orientierungslosen Eddie bzw. Dirk Diggler, wie er sich selbst nennt. Dirk Diggler, diesen Namen möchte er ganz nach dem Pokemon-Motto in die ganze Welt tragen - Er möchte der größte Porno-Star aller Zeiten werden, wie keiner vor ihm war! In großen, neonfarbenden Lettern soll dieser Name die Stadt erleuchten. So wird der wirklich noch jung aussehende Mark Wahlberg mehr und mehr in die Branche hereingezogen und auch der Zuschauer lernt die Industrie immer besser kennen, leidet sogar mit der Gruppe um Jack Horner und seinem Star Dirk Diggler mit. Alle scheinen treudoof und sympathisch, sie sind wie ganz normale Menschen - nur mehr porno. Aber nicht nur Dirk hat einen Traum auch Jack hat Ziele gesetzt:
 „But I don't want to make a film where they show up, they sit down, they jack off, and they get up and they get out before the story ends. It is my dream, it is my goal, it is my idea to make a film where the story just sucks them in. And when they spurt out that joy juice, they've got to just sit in it. They can't move until they find out how the story ends. You know, I want to make a film like that. And I understand, they have to make films...I've made them myself, you know where there's a few laughs, everyone fucks their brains out. And that's fine. But it's my dream to make a film that is true and right and dramatic." 


Von diesen liebevoll geschriebenen Charakteren gibt es dutzende in Boogie Nights, jeder hat seine kleine Geschichte, jeder hat seine Motivationen, kein Charakter wurde einfach ins Drehbuch gerotzt, alle gehören in den Film. Das hat eine Menge Charme, davon lebt der Film. Für jeden Charakter und seinen Leidensweg wird in den 149 Minuten Spielzeit Platz eingeräumt, jeder darf Rampenluft schnuppern. Ebenfalls beeindruckend ist Boogie Nights von seiner technischen Seite, besonders von der Kamera her. Herzstück des Films sind die nie enden wollenden Plansequenzen auf Jack Horners Anwesen. Die Partys werden so perfekt in Szene gesetzt, keine Verbesserungen sind mehr möglich. Jeder Charakter bekommt in diesen Kamerafahrten seinen eigenen Raum, alle sind präzise auf einander abgestimmt. Auch sonst ist die Kamera wie in allen PTA Filmen unglaublich toll, ist immer genau dort wo sie sein sollte, fängt den Charme, Flair und die Aussagekraft einer Szene unglaublich detailverliebt ein. Verewigt werden diese zauberhaften Bilder in PTA's Filmen immer von Robert Elswit, der für There will be Blood endlich seinen ersten Oscar bekam. Kameramänner kennt man ja eher weniger, aber Robert Elswit ist neben Emmanuel Lubezki (Children of Man) ein Name, der sich zu merken lohnt.

Kubrick lässt grüßen - dazu aber mehr bei There will be Blood


Boogie Nights ist aber mehr als ein Zeit- oder Branchenportrait, es ist eigentlich eine Hommage an den Film selbst und an das Filmemachen. Das Bild des klassischen Regisseurs wird auf den hoffnungslos in der Pornobranche verlorenen Regisseur Jack Horner projiziert. Jemand der Ambitionen und Visionen hat einen Film zu machen, der die Leute berührt, der sein Publikum zum Nachdenken und Reflektieren bringen will. Er versagt allerdings immer wieder, weil er nicht aus seinem Kosmos, der Pornobranche, ausbrechen kann. Er will die Filmwelt umkrempeln und begeistern, wird dieses aber niemals schaffen, da sein Publikum eigentlich keine Veränderung haben möchte, sondern sich schlicht befriedigen will. Genau so verhält es sich auch in der echten Welt, gerade so jemand junges wie ein Paul Thomas Anderson möchte neue Ansätze von Filmen bieten, möchte revolutionieren, muss aber feststellen, dass die meisten Menschen das absolut nicht interessiert, die möchten immer mehr Bombast und schnelle Fast Food Filme haben. Keine Zeit verschwenden. So muss auch er immer wieder scheitern und kann die Massen nicht begeistern. Auch er ist gefangen und kann als kleiner unbedeutender Regisseur, der noch am Anfang seines Schaffens steht, seine Ketten nicht zerstören, seinen kleinen Kosmos nicht verlassen, auch wenn er es wollte. Diese Tragik sieht die Masse nicht und das macht sie und Boogie Nights so herzzerreißend schön.

Magnolia


Für viele das Prunkstück in Paul Thomas Andersons Filmografie. Es ist schon etwas her, dass ich den gesehen habe, also verzeiht mir bitte kleine Fehler, ok? Cool, ihr seid die besten! Magnolia hat eine der besten Eröffnungsszenen der Filmgeschichte, Punkt. Es werden drei kleine Geschichten aus dem Off erzählt, alle scheinen die irrwitzigsten Ereignisse darzustellen, es scheint als wären alle nur ein unglaublicher Zufall. Dem widerspricht die Stimme aus dem Off allerdings: „Nein, dies war kein purer Zufall. Solche eigenartigen Sachen passieren andauernd", mit dieser merkwürdigen Aussage wird man dann in den Film entlassen, der rein gar nichts mit diesen drei Geschichten zu tun hat. 3 Stunden lang, der Film ist sehr lang, weiß man dieses scheinbare Orakel auf die Geschehnisse des Films nicht einzuordnen. 3 Stunden lang schwebt dieser Satz vor deinem inneren Auge. Nach 3 Stunden macht es dann Klick. Alles löst sich auf, alles ergibt Sinn, alles verschmilzt.


Magnolia könnte man eigentlich als Episodenfilm bezeichnen, Hauptdarsteller gibt es nicht, Helden fehlen. Dafür gibt es ein riesiges Roster an liebevoll gezeichneten Charakteren, die alle versuchen ihr Leben zu führen. Dieses Spektrum reicht von Philip Seymour Hoffman (Spielt bis auf There will be Blood in jedem PTA-Film mit), der einen privaten Krankenpfleger für einen im Sterben liegenden Mann spielt, über einen kleinen Jungen, der ein absoluter Quiz-Show Crack ist und immer wieder den großen Jackpot nach Hause holt, bis zu einem exzentrischen Tom Cruise, der fast so verrückt wie der echte Tom Cruise erscheint. Wie gesagt es gibt noch ein knappes Dutzend andere Charaktere, die quasi alle einen eigenen Film füllen könnten. Zunächst scheinen alle Leben separiert voneinander, das ändert sich allerdings noch im Laufe des Films.



Magnolia zeigt eine der ganz großen Stärken PTA's auf: Er ist einfach ein verdammt guter Geschichtenerzähler und er hat alle seine Charaktere lieb, kümmert sich um sie. Das machen leider nicht die meisten Regisseure, viele Nebendarsteller werden nicht Ernst genommen, bekommen keine Backstory, sie sind Mittel zum Zweck, sie sind Beiwerk. Anders bei PTA, er weiß genau wie wichtig es ist, dass jede Figur einen Charakter hat und eben nicht nur Hüllen sind, die zur nächsten bombastischen Actionsequenz leiten sollen. Auch das 'Event' in Magnolia wird so liebevoll und detailreich inszeniert, über den gesamten Film hinweg gibt es unzählige Hinweise auf das Ereignis, dass alles und jeden verbindet. Paul Thomas Anderson liebt seine Filme, das merkt man einfach.  



Punch-Drunk Love:



In diesem Film wird das Unmögliche möglich gemacht. Es ist so als wenn man ein Perpetuum Mobile bastelt und mit der Energie eine Maschine baut, die Pi komplett ausschreiben kann. In diesem Fall ist PTA das Perpetuum Mobile und Adam Sandler Pi. PTA bringt in Punch-Drunk Love den guten Adam doch tatsächlich zum ersten und vermutlich letzten Mal in seinem Leben zum Schauspielern und das sogar verdammt gut. Kein Scherz. In Punch-Drunk Love geht es um den kleinen Unternehmer Barry Egan, der, ja was ist das überhaupt, so komische Dingens verkauft halt und das läuft sogar scheinbar erfolgreich. Da gibt es allerdings ein Problem in Barrys Leben: Er ist sozial komplett inkompetent. Ufern Situationen aus, läuft sein Fass über, dann rastet Barry vollkommen aus und schlägt wirklich alles was vor seine Augäpfel tritt zu Brei. Er muss dann einfach alles zerstören, vernichten, zermahlen. Dazu kommen dann noch Barrys  sieben (!) unglaublich nervigen Schwestern, die ihn unbedingt verkuppeln wollen, was Barry zunächst nicht sonderlich gefällt. So trifft er aber auf Lena, gespielt von Emily Watson. Mit der Zeit entwickelt sich zwischen den Beiden eine unglaublich kitschfreie Liebesgeschichte. Hinzu kommt dann noch, dass Barry Probleme mit einer Sex-Hotline hat, die er in Anspruch genommen hat, er würde denen Geld schulden. Der unglaublich experimentelle, aber trotzedem fantastische, Soundtrack treibt Situationen auf die Spitze, besonders eine der markantesten Szenen. Wenn Barry wutentbrannt und mit den Nerven am Ende, den Betreiber der Hotline sprechen will, der abermals gespielt wird von Philip Seymour Hoffman. 



Das Drehbuch, welches übrigens auch von PTA verfasst wurde, ist so feinfühlig und erfrischend. Der Film wirkt durch seine Bilder und seinen Soundtrack beinahe ein wenig sureal, aber trotzdem scheint alles möglich und plausibel. Das könnte alles so passiert sein, aber irgendwie auch nicht. Ganz großes Kino, Punch-Drunk Love ist neben 'Eternal Sunshine of the Spotless Mind' einer der besten Liebesfilme, die es gibt. Besonders zum Ende des Films gibt es eine Szene zwischen Sandler und Hoffman, die so intelligent und feinfühlig gestaltet ist, dass sie ohne Probleme eine der markantesten Filmszenen des letzten Jahrzehnts ist, meiner Meinung nach versteht sich. Solltet ihr außerdem einen Faible für Pudding haben, wird Punch-Drunk Love sowieso euer Lieblingsfilm sein.





There will be Blood:


PTAs Mammutwerk, einer der besten Filme der letzten Dekade, vielleicht sogar der beste Film. In dem Film geht es um den Aufstieg und Fall des Daniel Plainview, gespielt von einem unvergleichlichem Daniel Day-Lewis, einer der besten schauspielerischen Leistungen der Filmgeschichte. Es geht um den Machtkampf zweier Männer, die so verschieden nicht seien könnten. Ich denke den Film werden alle, die so weit in diesem Artikel gekommen sind, auch gesehen haben, daher verliere ich keine Worte mehr zum Inhalt und stelle eine sehr gewagte These. Paul Thomas Anderson ist der neue Stanley Kubrick, der Kubrick unser Generation. Jetzt habe ich's gesagt. Kubrick ist tot, das ist scheiße. Wenn's einem vergönnt gewesen wäre noch ein paar weitere Jahre auf dieser Erde zu wandeln, dann Kubrick. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er in dieser Zeit zu aller erst einen Film gedreht hätte, denn das war sein Leben. Ein Leben für den Film. Seinen letzten Film Eyes Wide Shut konnte der Meisterregisseur nichtmal komplett vollenden, kurz vor Ende des Schnitts starb er überraschend an Herzversagen. Schaut man zurück hat Kubrick nie das Gleiche gemacht: Einen Liebesfilm, eine Komödie, den prägendsten Science Fiction Film der Geschichte, einen Film über die Jugend, einen Horrorfilm, einen Historienfilm, einen Kriegsfilm und in gewisser Weise auch einen Porno. Auch PTA verirrte sich bisher nie in die selben Gefilde: Zeitporträt, "Episodenfilm", Liebesfilm, fiktives Biopic. Kubrick ist bekannt für eine perfekte Verbindung aus Musik, Bild und die Unvollkommenheit der Menschen. Jeder Frame in Kubrick's Barry Lyndon könnte beispielsweise ein Gemälde sein, jede Einstellung ist perfekt durchkomponiert und so verhält es sich mit allen Filmen Kubrick's. Bei Paul Thomas Anderson sehe ich dieses Perfektions-Gen auch. Alles stimmt in seinen Filmen einfach, jede Perspektive hat einen Sinn, nichts Geschieht aus Zufall. Magnolia lässt schön grüßen. Sowas ist schwer zu beschreiben, aber ich glaube ihr wisst wovon ich spreche. Ich meine schaut euch diese Szene aus There will be Blood an, man könnte sie fix einrahmen und dann auf einer Kunstauktion für mehrere Millionen versteigern lassen.




Jetzt wird's allerdings abgedreht, so verrückt sich das jetzt auch anhört: ich sehe in There will be Blood eine Hommage an Kubrick's Werk und besonders an '2001 - A space Odyssey'. Jetzt dreht der Junge völlig durch, lasst mich mal bitte erklären. Gleich die erste Szene ist so unverkennbar 2001, das kann man gar nicht übersehen. Die Kamera blendet auf eine karge Wüstengegend, alles ist trocken und staubig, im Hintergrund spielt eine schrille Geräuschabfolge, die frappierend an György Ligeti's verstörende Klänge in 2001 erinnern. Die Szenerie wirkt unglaublich bedrohlich, obwohl sie es eigentlich gar nicht sein dürfte. In der kompletten, fast fünfzehnminütigen Eingangssequenz wird kein Wort gesprochen, alles genauso wie in 2001. Wenn ich jetzt weiter phantasiere könnte ich noch sagen, dass der Bohrturm von seiner Form her den berühmten Monolithen darstellen könnte und Daniel mehrmals zu einer höheren Existenz katapultiert, aber das könnte auch nur eine fixe Idee von mir sein. Generell haben mich viele Einstellungen an Kubrick's SciFi-Offenbarung erinnert, aber wirklich erklären warum, kann ich das nicht. Guckt den Film einfach mal mit dem Gedanken im Hinterkopf, andere Meinungen würden mich interessieren. Die letzte Szene von There will be Blood erinnerte mich dann übrigens extremst an The Shining: Die Symmetrie der Bowlingbahn, die karge Ausstattung und Daniels Wutanfall, ich sah darin unverkennbar The Shining. Diese Spekulationen kommen übrigens nicht komplett aus dem Nirgendwo, PTA selbst ist riesiger Kubrick-Fan und hat den Meister des Films sogar einmal persönlich getroffen.



Um jetzt doch noch 1-2 Worte zu There will be Blood oder TwbB, wie wir Cool-People sagen, zu verlieren: Dieser Film ist nahezu perfekt. Daniel Day-Lewis spielt sich die Seele aus dem Leib, die Kameraarbeit ist außerordentlich und der Soundtrack ist verstörend-stimmig. Wenn Daniel Plainview weinend aber auch hasserfüllt der gesamten Gemeinde beichtet, dass er seinen Sohn verstoßen hat, kann einem nur die Gänsehaut kommen. Diese Szene ist so feinfühlig und genau durchkomponiert. Wie Daniel exakt symmetrisch in der Mitte von Elis Kirche steht, der trotz den Widersachern von Standard Oil, sein größter Feind ist und wie Daniel in diesem Reich von Eli seine größten, ihn selbst zermürbenden Fehler beichten muss, das ist ganz großes Kino. Daran werden sich die Leute auch noch in Jahrzehnten erinnern. Der Machtkampf zwischen Eli und Daniel baut sich einfach so intelligent und feinfühlig auf, bis er sich dann schlussendlich fulminant entlädt, das ist meisterhaft. Um es nochmals zu wiederholen, Daniel Day-Lewis ist allgegenwärtig in diesem Film. Wenn er anfängt zu erzählen, wie es diese kleine Triebfeder in ihm gibt, die verhindert, dass er den Erfolg anderer ertragen könne und dass er die Menschen hasse, wird JEDER Zuschauer erstummen. So etwas gibt es ganz selten, so etwas wurde auch zurecht mit dem Oscar gekürt, da hatte die Academy mal einmal alles richtig gemacht.




Das war meine kleine Werkschau über Paul Thomas Anderson, sobald ich The Master gesehen habe, wird es dazu sofort einen Nachtrag geben. Der Film polarisiert doch sehr, manche sprechen von PTA's ersten großen Ausrutscher, manche von einem verkopften Meisterwerk. Solltet ihr es tatsächlich bis nach ganz hier unten geschafft haben, 20.000 Zeichen unter dem Meer, dann bedanke ich mich ganz herzlich für's Lesen, für euch habe ich immer ein Fishermans Friend in meiner Jackentasche übrig. Was haltet ihr von Paul Thomas Anderson, überschätzter "Jungspund" oder der Kubrick unserer Zeit? Würde mich echt mal interessieren, ansonsten würde ich gerne euren Lieblingsregisseur kennenlernen.

In diesem Sinne
Peace out

2 Kommentare:

  1. I've abandoned my child. I've abandoned my child. I have abandoned my son!

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    1. So, ladies and gentlemen... if I say I'm an oil man you will agree.

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